EHRFURCHT VOR DEM LEBEN
eine Ausstellung über Menschlichkeit und Solidarität
9. Juni bis 17. Juli 2022
Schlossgalerie im Schloss Belp
«Ehrfurcht vor dem Leben», der Kernsatz des universellen Ethik-Entwurfs von Albert Schweitzer, steht im Titel einer kommenden Sonderausstellung über Menschlichkeit und Solidarität im Ortsmuseum im Schloss Belp. Die Ausstellung zeigt auf, dass Schweitzers Credo auch 65 Jahre nach seinem Besuch im Gürbetal nichts an Aktualität und Dringlichkeit verloren hat.
Im Zentrum der Ausstellung steht denn auch die ebenso faszinierende wie berührende Geschichte, die das Gürbetal mit dem Nobelpreisträger und «Urwalddoktor» verbindet. Wohnhaft im Belper Grubenriedli, erfuhr Gritli Hänni (1912-2013) im Rahmen der kirchlichen Unterweisung erstmals vom Wirken Albert Schweitzers. Es war der Beginn eines lebenslangen Engagements. Unermüdlich mobilisierte sie in Wort und Tat für Spenden, legte jeden entbehrlichen Batzen aus dem Verkauf von Eiern, Gemüse, Blumen und Strickwaren beiseite und nähte in den Wintermonaten zusammen mit Nachbarinnen und Frauen aus der Umgebung Verbandszeug. Auf kleinen Zetteln findet man dazu in ihrem Nachlass Listen mit Namen und Anzahl eingebrachter Binden und Empfangsbescheinigungen des Hilfsvereins. Briefe, Fotos und kleine Geschenke, die von Patientinnen und Patienten des Albert-Schweitzer-Spitals hergestellt wurden, zeugen nicht nur von der engen Verbundenheit zwischen Gritli Hänni und Schweitzers Spital im fernen Lambarene. Vielmehr geben sie auch einen Einblick in das schier unglaubliche Netzwerk, das Albert Schweitzer – Jahrzehnte vor E-Mail, Facebook und Twitter – aufzubauen und zu pflegen vermochte, und wie ihm dabei jeder noch so scheinbar kleine Knotenpunkt, wie ihn Frauen wie Gritli Hänni bildeten, wichtig war. Dazu passt es auch, dass es nicht bei den zahlreichen handgeschriebenen, dankenden und berichtenden Briefen aus dem zentralafrikanischen Gabun blieb. Am 21. September 1957 liess es sich der damals 82-jährige Nobelpreisträger nicht nehmen, Gritli Hänni und ihre Familie auf ihrem abgelegenen Bauernhof zu besuchen und sich persönlich zu bedanken.
Ausgehend von der Geschichte um Albert Schweitzer und Gritli Hänni spürt die Ausstellung weiteren Ereignissen und Engagements in und aus Belp nach, die vor und nach ihrer Zeit für Menschlichkeit und Solidarität stehen. Deren Zeithorizont reicht von der Aufnahme der Bourbaki-Flüchtlinge 1871 über diverse weitere Hilfsaktionen wie zum Beispiel der Unterbringung und Beschulung von Flüchtlingskindern im Zweiten Weltkrieg bis zur aktuellen Umsetzung der «sorgenden Gemeinde Belp».
Die Ausstellung wird von einem Vermittlungsangebot für Schulklassen begleitet.
Am Donnerstag, 16. Juni 2022 findet um 19.30 Uhr im Festsaal ein Vortragsabend mit Fritz von Gunten, Präsident des Albert-Schweitzer-Werks statt. Die Ausstellung ist ab 18 Uhr geöffnet.
Schlossgalerie im Schloss Belp
«Ehrfurcht vor dem Leben», der Kernsatz des universellen Ethik-Entwurfs von Albert Schweitzer, steht im Titel einer kommenden Sonderausstellung über Menschlichkeit und Solidarität im Ortsmuseum im Schloss Belp. Die Ausstellung zeigt auf, dass Schweitzers Credo auch 65 Jahre nach seinem Besuch im Gürbetal nichts an Aktualität und Dringlichkeit verloren hat.
Im Zentrum der Ausstellung steht denn auch die ebenso faszinierende wie berührende Geschichte, die das Gürbetal mit dem Nobelpreisträger und «Urwalddoktor» verbindet. Wohnhaft im Belper Grubenriedli, erfuhr Gritli Hänni (1912-2013) im Rahmen der kirchlichen Unterweisung erstmals vom Wirken Albert Schweitzers. Es war der Beginn eines lebenslangen Engagements. Unermüdlich mobilisierte sie in Wort und Tat für Spenden, legte jeden entbehrlichen Batzen aus dem Verkauf von Eiern, Gemüse, Blumen und Strickwaren beiseite und nähte in den Wintermonaten zusammen mit Nachbarinnen und Frauen aus der Umgebung Verbandszeug. Auf kleinen Zetteln findet man dazu in ihrem Nachlass Listen mit Namen und Anzahl eingebrachter Binden und Empfangsbescheinigungen des Hilfsvereins. Briefe, Fotos und kleine Geschenke, die von Patientinnen und Patienten des Albert-Schweitzer-Spitals hergestellt wurden, zeugen nicht nur von der engen Verbundenheit zwischen Gritli Hänni und Schweitzers Spital im fernen Lambarene. Vielmehr geben sie auch einen Einblick in das schier unglaubliche Netzwerk, das Albert Schweitzer – Jahrzehnte vor E-Mail, Facebook und Twitter – aufzubauen und zu pflegen vermochte, und wie ihm dabei jeder noch so scheinbar kleine Knotenpunkt, wie ihn Frauen wie Gritli Hänni bildeten, wichtig war. Dazu passt es auch, dass es nicht bei den zahlreichen handgeschriebenen, dankenden und berichtenden Briefen aus dem zentralafrikanischen Gabun blieb. Am 21. September 1957 liess es sich der damals 82-jährige Nobelpreisträger nicht nehmen, Gritli Hänni und ihre Familie auf ihrem abgelegenen Bauernhof zu besuchen und sich persönlich zu bedanken.
Ausgehend von der Geschichte um Albert Schweitzer und Gritli Hänni spürt die Ausstellung weiteren Ereignissen und Engagements in und aus Belp nach, die vor und nach ihrer Zeit für Menschlichkeit und Solidarität stehen. Deren Zeithorizont reicht von der Aufnahme der Bourbaki-Flüchtlinge 1871 über diverse weitere Hilfsaktionen wie zum Beispiel der Unterbringung und Beschulung von Flüchtlingskindern im Zweiten Weltkrieg bis zur aktuellen Umsetzung der «sorgenden Gemeinde Belp».
Die Ausstellung wird von einem Vermittlungsangebot für Schulklassen begleitet.
Am Donnerstag, 16. Juni 2022 findet um 19.30 Uhr im Festsaal ein Vortragsabend mit Fritz von Gunten, Präsident des Albert-Schweitzer-Werks statt. Die Ausstellung ist ab 18 Uhr geöffnet.